28
Jan

Gar Sonderbar

   Posted by: Maddie Hayes   in Schlagzeilen

Wie den vermutlich meisten Lesern dieses Wochenblatts bekannt, ist Er bereits seit nahezu einem ganzen Jahr in den Landen Simkeas in vielfältiger Absicht und Richtung unterwegs. Neben einigen, besser gesagt recht vielen, Gemeinsamkeiten der Trent umgebenden Welt mit den Landschaften Seiner Herkunft, bezeichnend seien hierfür die gleichermaßen geltenden Naturgesetze, mit der gar sonderbaren und zunächst verstörenden Ausnahme, dass hier jedwede Form von Lebewesen anzutreffen ist, sowie der Ablauf der Jahreszeiten und Tag-Nachtwandel, ist Ihm als größte Unterscheidung zu den Ihm angestammten Geburtslanden das sogenannte Marktvolk respektive die vielen kleinen und großen Händler aufgefallen. Auf dem für eine Stadt solchen Ausmaßes zunächst normal erscheinende Größe eines Marktplatzes wurde nicht nur mit Banalitäten, imbesonderen sind hier Nahrungsmittel jedwelcher Art zu nennen, und verschiedenen Raritäten, häufig aus entlegenden Gegenden stammend, gehandelt, sondern es wurden auch, zu Seinem größten Erstaunen während Seinen ersten Tagen in dieser Welt, Kaufangebote und Gesuche proklamiert, die aus Seiner Sicht und bisherigen Erfahrung aus Seiner Heimat als nicht passend für öffentliche Lokationen empfand.

Gleichwohl Er in den simkeanischen Sommertagen Seiner Berufung aus heimatlichen Gefilden nachging und lediglich nur sporadisch am Trenter Marktplatz war, meist um Seine Erzeugnisse gewinnbringend zu veräußern oder um Proviant und Hilfsmittel für Seinen nächsten Aufenthalt im Gebirge aufzustocken, präsentierte sich Ihm dennoch einjedesmal ein für Ihn immernoch ungewohntes Bild der verschiedenen Aktivitäten, derer auf dem, wie es scheint, zentralen Platz für allgemeine Versammlungen und soziale Bindungen, nachgegangen wurde und stets wird.
Nicht nur die vielen aufgereihten Marktbuden und -stände laden zu regem Handel in beide Richtungen mit monetären und natürlichen Gegenwerten ein, auch die temporären, so diese so genannt werden können, da diese mehr permanent als temporär anwesend sind, sprich standlosen Merkantoren sind ebenso zahlreich, wenn nicht sogar überzählig, vertreten. Jene zeichnen sich durch eine, von außen betrachtet recht seltsame, Handelsweise aus, die Er hier als ‚Rucksackhandel‘ umschrieben wissen will. Diese Art des Handels, obgleich gänzlich neu für Ihn und möglichweise ebenso für andere neue Bürger Trents, ist, so vermutet Er, jedoch vermutlich unter anderem der Tatsache geschuldet, dass die Taschen, Beutel und Rucksäcke Simkeas, einer seltsamen Kraft folgend, nur eine bestimmte Anzahl verschiedener Gegenstände handhaben können, deren Quantität jedoch irrelevant ist. Nichtsdestotrotz oder wahrscheinlich deswegen fokussieren sich einige der Handwerker und andere Berufe ausübende auf ebendiese anstatt sich dem Risiko, wobei Er seltsamerweise noch von keinerlei sonstwie gearteten Kriminalität gehört hat, und der Unbeweglichkeit eines festen Handelsplatzes auf dem Markt hinzugeben und kaufen respektive verkaufen Waren in direktem Austausch mitten in dem Gedränge, welche regelmäßig in den auf Seiner Taschenuhr angezeigten Abendstunden nahezu undurchdringbar wird.
Überraschend neben dieser Tatsache war für Ihn ebenfalls die hier übliche Praxis, dass bei Bedarf an Feiern und öffentlichen Veranstaltungen nicht nur der Marktplatz an sich umdekoriert wurde, soweit ist dies noch nicht ungewöhnliches, gab es solches auch in Seiner Heimat, sondern auch, dass diese Anpassungen der Umgebung stets von einer reichhaltigen und großen Festtafel begleitet wurde, die zu jeder Zeit aus nicht nur den von den Veranstaltenden mitgebrachten und zur Verfügung gestellten Nahrungsmitteln und Getränken bestand, vielmehr wuchs die Menge der dargebrachten Speisen und Trunken mit jedem und jeder der zu jenen Zeitpunkten Anwesenden. Um so erstaunlicher war für Ihn die Tatsache, dass, neben größtenteils durchaus annehmbaren Essmanieren, welche Er, durch Seinen Hintergrund bedingt, als unbedingt notwendig ansieht, diese Buffets, wenn auch nicht andauernd in gerade zu opulenten Ausmaße wie zu den Feierlichkeiten des Kalenderwechsels, scheinbar unendlich bis in die Morgenstunden des nächsten Tages selbstaufüllend sind. Obwohl überraschend bedeutet dies nicht, dass Er solchen Gebräuchen negativ gegenüber steht, wenn es auch einer Änderung der Verhaltensweisen der Umwelt gleichkommt, Er beteiligte sich hernach noch nicht an solcherlei Gepflogenheiten, ist diesen jedoch auch nicht gänzlich verschlossen.

Hochachtungsvoll verbleibend,

A. von Maretan.

 

This entry was posted on Montag, Januar 28th, 2013 at 09:59 and is filed under Schlagzeilen. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Responses are currently closed, but you can trackback from your own site.

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