14
Mai

Ausgebrannt

   Posted by: Maddie Hayes   in Schlagzeilen

Dereinst entdeckte der Mensch das Feuer. Er lernte es zu schüren, es hoch lodern zu lassen und es zu kontrollieren. Er schätze die Wärme, die es verbreitete in kalten Zeiten, machte sich die Hitze zu Nutze, Dinge herzustellen. Er hütet es und schützt es, bedeutet es doch Leben.

Doch das Feuer kann auch zerstören, unkontrolliert sich ausbreiten und das Leben verzehren, dass es doch bereichern soll. Gleichermaßen kann auch das Feuer selbst zerstört werden, zum verlöschen gebracht werden. Es stirbt und ein neues Feuer muss mühsam entfacht werden.

Worüber sich der Mensch häufig nicht im klaren ist, ist dass auch in ihm selbst ein Feuer brennt, welches es zu schützen gilt. Denn gleich dem Feuer, welches der Mensch glaubt, sich Untertan gemacht zu haben, lodert auch das Feuer in ihm selbst mal hoch, mal glimmt nur eine schwache Flamme. Und wie jedes Feuer, so kann auch das Feuer im Innersten zerstörend wirken, mit seiner Kraft die Klarheit verbrennen, blind machen in seiner Kraft, für einen unverhangenen Blick. Doch kann es auch fast unbemerkt verlöschen, sich ausbrennen und ersterben. Ist es erst einmal erloschen, so bleibt die leere Hülle des Menschen zurück, ohne inneren Antrieb, ohne Ziel und Kraft.

Das innere Feuer wieder zu entfachen, dazu bedarf es einer viel größeren Anstrengung, als für jedwedes Feuer, welches je versucht wurde zu entfachen. Der Mensch selber ist der Funke, der das Feuer entfachen muss, doch diesen zu finden, wo alles erstorben scheint, ist die Suche nach dem Leben in sich selbst.

This entry was posted on Montag, Mai 14th, 2012 at 09:59 and is filed under Schlagzeilen. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Responses are currently closed, but you can trackback from your own site.

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