Elfi zögerte. Sie schaute sich um, ging noch einmal ein paar Schritte zurück, um die Spur nochmal zu prüfen, aber dennoch die Spur verlief ohne jeden Zweifel geradewegs in das dunkle Loch. Leicht unsicher rief sie laut, so dass es alle Bewohner mitbekamen ‘‘oO die Spuren führen geradewegs zum dunklen Teil..’‘

Leicht zu schluchzen fing Elfi an. Sie traute sich nicht da hinein. Es war alles dunkel was sie dort erhaschen konnte. Nur was sollte Ihr übrig bleiben? Sollte sie ohne Talula weiter leben? Hoffen, dass Talula irgendwann allein den Weg wieder nach Hause fände? Nein, das konnte und wollte sie nicht.

Maddie, die vernahm, was Elfi sagte, fieberte mit und fühlte mit Elfi. Auch sie mochte den Dunklen Teil des Dämmerwaldes nicht. So zitterte Maddie am Markt sitzend mit Elfi mit.

Elfi unterdessen fasste letztmalig allen Mut zusammen und kroch durch das Dunkle Loch in den dunklen Teil des Dämmerwaldes.

Direkt nachdem Elfi durch das Loch gekrochen war, stieß sie an eine Weide. Diese Weide war so schön gewachsen, dass Elfi sie erstmal bewunderte. Dann kam ihr der Gedanke, sie könnte doch mal Ihr Messer zücken und versuchen wie so manch Holzfäller ein paar Ruten abzuschneiden. Gesagt getan. Sie zückte Ihr Messer und ging fix ans Werk. Komischer Weise, aber dies bemerkte Elfi erst, nachdem sie alle Weidenruten von der Weide geschnitten hatte, gelang ihr das sehr gut. So packte sie mit einem breitem Grinsen im Gesicht die Weidenruten in den Rucksack, steckte das Messer weg und begab sich wieder auf die Suche nach Talula und folgte, fast nichts mehr sehend und mehr tastend, der Spur, denn es war doch sehr dunkel im Dunklen Dämmerwald. Elfi selbst erkannte erst jetzt und hier, warum der Dunkle Dämmerwald seinen Namen so trug. So tastete sie weiter und krabbelte kreuz und quer teilweise sich auch total verirrend durch das sehr dichte Gehölz.

Plötzlich, Elfi sah ja kaum, auf was sie zu krabbelte, rempelte sie ein Reh. Laut konnte man sie sagen hören: ‘‘Ups dich hab ich gar nicht gesehen.’‘ Grandlady, die auch oft im Wald unterwegs war, lachte laut und sagte darauf: ‘‘Lass doch mal die armen Tiere stehen.’‘ Elfi, die sich eher mit dem Reh beschäftigte, stellte fest, dass das Reh auch noch verletzt war und sagte: ‘‘Misst hab ich das jetzt etwa verletzt? Es tropft schon so stark aus der klaffenden Wunde…’‘ Insgeheim hoffend, dass ein Jäger des Wegs kommen würde, krabbelte sie weiter und überließ das Reh seinem Schicksal. Durch die doch eher totale Dunkelheit, die auch noch durch den Einbruch der Nacht verstärkt wurde, verirrte sich Elfie so oft, dass die leicht zu brummeln begann.

Wie Elfi so vor sich hin brummelte, klingte sie mit dem Kopf in einem Eichenstamm ein. ‘‘Autsch’‘ schrie sie. ‘‘Menno warum hab ich mir auch keine Kerze mitgenommen. Ist ja total duster hier.’‘ Dann stand sie auf, nahm etwas Schwung mit dem Bein und trat so kräftig sie nur konnte dagegen. Aber wie es so ist, wenn man Wut im Bauch hat tut dies selten gut. So durfte Elfi zu der Beule am Kopf noch schmerzhaft erfahren, wie es ist, wenn man mit einem dicken Fuß umherlaufen muss. Auf einem Bein hüpfend, mit den Händen fest das andere Bein umklammernd, schrie Elfi die Eiche an, die natürlich nicht weiter tat als dort einfach stehen zu bleiben.

Kellermeister, der Elfi bis zum Holzfällerlager schreien hören konnte, hielt sich einfach die Ohren zu. Elfi wetterte weiter, bis sie sich ein wenig beruhigen konnte. Eigentlich war sie eher wütend über sich. Aber das Problem hat wohl jeder in dieser Situation.

Nachdem Elfi sich beruhigt hatte, ließ sie sich schluchzend auf dem Boden nieder und jammerte: ‘‘Menno.. wo isse nur hin..’‘ Dabei brach Elfi in Tränen aus und konnte sich nicht mehr beruhigen.

Mero, noch immer Elfi beobachtend sprach zu Ihr mit beruhigenden Worten: ‘‘Elfi… nana, das wird schon…’‘ und legte Gedanklich die Hände auf Elfis Schultern.

Ein kleiner Spatz, oder eher ein kleiner Geist, der Zeitlebens ein Spatz war, erwachte in dieser Zeit von seinem Schläfchen. Es war ein weiblicher Geisterspatz, der doch schon geraume Zeit Elfi beobachtete und insgeheim hoffte, dass Elfi Talula ohne weitere Hilfe finden mochte. Da Elfi jetzt aber am Boden zerstört, laut schluchzend am Boden kauerte, entschloss sich der Geisterspatz Elfi zu helfen. Keiner der Bewohner vermochte zu wissen, zu was sie alles fähig war. Und insgeheim hoffte der kleine Spatz es würden nicht so viele Leute mitbekommen.

Elfi unterdessen schluchzte: ‘‘Talula.. komm wieder zurück… Talula.. ich hab doch hier was für dich!“ Sie hielt eine halb zermatschte Rote Made noch immer in den Händen.

This entry was posted on Montag, Juni 27th, 2011 at 09:59 and is filed under Schlagzeilen. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. Responses are currently closed, but you can trackback from your own site.

Comments are closed at this time.