Archiv Januar, 2021

19
Jan

Liebe Leserinnen und Leser,

   Von: Amalthea in Schlagzeilen

erfreulicherweise sind dieses Mal wieder genügend Artikel zusammen gekommen, um den heutigen Boten zu füllen und sogar für nächste Woche noch einen kleinen Vorrat übrig zu haben. Ganz herzlichen Dank an all die Schreiberlinge, die sich beteiligt haben!

Diese Woche gibt es also im Boten Ravas dritten Teil der Event-Geschichte, zwei Wesen der Nacht, die ihre Verwandtschaft testen lassen (mit noch unklarem Ausgang), ein verwirrtes Glöckchen, eine Ankündigung unseres Boten-Dauergastes nebst der Geschichte, wie es dazu kam, den Beginn einer Reihe zu einem kleinen, süßen Drachen und einen Wettbewerb, den Lady Sharina veranstalten möchte. Wir hoffen auf rege Teilnahme!

Und jetzt: Viel Spaß beim Lesen und auf bald!

Eure Amalthea

19
Jan

Sind wir Geschwister? (Teil 1)

   Von: Alexa Viator in Klatsch und Tratsch

“Hallo Isadora”, begrüßte Louhi die junge Dame.
“Oh hallo Schwesterchen”, rief Dracol und Louhi schmunzelte.
“Brüderchen… Louhi?”, kicherte Isadora, “ich habe jetzt einen großen Bruder.”
“Ja, ich seh’s”, nickte Louhi.
“Und ich habe jetzt eine kleine Schwester”, grinste Dracol.
“Oh! Ist das Zufall oder hängt das irgendwie zusammen?”, fragte Louhi.
“Hm, da kommst du ins Spiel, Louhi. Du hast doch von uns beiden Blutproben bekommen”, sagte Isadora.
“Nein?”, verneinte Louhi leicht verwirrt.
“Was? Noch nicht?”, fragte Dracol erstaunt.
“Sind noch nicht bei mir angekommen, falls ihr die mit Tauben verschickt habt”, sagte Louhi.
“Nicht?”, fragte jetzt auch Isadora verwirrt.
“Nein, noch nicht.” Auch dieses Mal schüttelte Louhi mit dem Kopf.
“Gut”, Isadora schaute zu Dracol, “dann müssen wir ihm diese so geben oder was meinst du?”
“Wäre vielleicht besser”, sagte Dracol.
“Das wäre auf alle Fälle sicherer”, sagte Louhi und Isadora holte aus dem Lager ein paar Glasflaschen.
“Aufbeißen geht ja gerade nicht”, sagte Dracol.
“Habe ein Messer, dann aufschneiden”, sagte Isadora und reichte Dracol eine Glasflasche.
“Ah danke dir”, bedankte er sich bei ihr.
“Ich hätte auch ne Säge da”, merkte Chalek an.
“Nee, nicht gleich die ganze Hand absägen”, sagte Dracol und Isadora biss sich ins Handgelenk. Sofort floss Blut, das sie in die Glasflasche fließen ließ. Dracol tat es ihr gleich, nur dass bei ihm die Glasflasche auf dem Boden stand und er sich in den Handrücken schnitt, so dass etwas Blut in die Flasche floss.
“Oh, dann könnte man gleich noch ne Knochenmarkprobe nehmen”, sagte Chalek grinsend.
“Und was soll ich damit jetzt machen?”, fragte Louhi, nachdem er beide Flaschen erhalten hatte.
“Könntest du unser beider Blut untersuchen? Du bist doch Meister der Alchemie”, bat Isadora.
“Und auf was soll ich es untersuchen?”, fragte Louhi.
“Vielleicht mal den THC-Gehalt checken”, nuschelte Chalek.
“Also anzünden”, grinste Louhi.
“Ich weiß nicht, was man tun muss, um festzustellen, ob wir wirklich verwandt sind”, sagte Isadora.
“Ok. Das kann ich gleich machen”, sagte Louhi und spuckte eine Flammenzunge auf Dracols Blut.
“Man könnte ja mal die Eltern befragen”, sagte Chalek lachend.
“Ja, geht das nicht? Am besten die Mutter, oder Mütter”, meinte Louhi.
“An sich eine gute Idee, Chalek. Aber meine Eltern sind schon ein paar Jahrhunderte nicht mehr am Leben”, sagte Isadora.
“Könnte schwierig werden, Chalek. Ich bin schon 473 Jahre alt und meine Eltern leben gar nicht mehr”, sagte Dracol.
“Jaja, erst Jahrhunderte lang Schlendrian und es jetzt eilig haben”, grinste Chalek.
“Beide brennen nicht!”, sagte Louhi und betrachtete die Blutproben.
“Oha”, staunte Dracol.
“Sieht ja schon mal gut aus”, sagte Louhi und fügte etwas Alkohol hinzu.
“Noch ein Schirmchen und ne Gurkenscheibe ans Glas”, murmelte Chalek.
“Dann haste ’ne Bloody Mary”, sagte Louhi.
“Für mich wäre das ein Genuss, Chalek”, grinste Isadora.
“Ich nehme dann statt der Gurkenscheibe eine Scheibe vom Schweinebraten”, forderte Dracol.
“Gerinnen gleich und beide werden blau”, sagte Louhi, während Isadora und Dracol sich an den Händen fassten.

An dieser Stelle unterbrechen wir diese spannende Geschichte. Im nächsten Boten lest ihr dann, wie es weiterging und ob es Louhi dank seiner meisterlichen alchemistischen Fähigkeiten tatsächlich gelang, anhand der Blutproben eine Verwandtschaft zwischen Isadora und Dracol festzustellen.

(Alexa Viator)
19
Jan

Glöckchen sucht was…

   Von: Lady Sharina in Klatsch und Tratsch

Liebe Leserinnen und Leser, hier ist noch was von Weihnachten vom vorletzten Jahr, was wir euch aber nicht vorenthalten wollen. Lustig ist es allemal.

Glöckchen hatte ein Problem und fragte verwirrt:
„Sagt mal, habe ich womöglich einen Splitter im Auge? Ich sehe den Baum nicht mehr!“
Andarin fragte verwundert nach: „Welchen? Den, der am Markt steht?“
und Lady Sharina antwortete lächelnd: „Der ist immer noch am Markt.“

Davina Feenglöckchen jedoch wunderte sich immer noch: „Nur der Adventskranz ist da, wie kommt denn das?“
Es fiel ihr immer noch nicht auf, dass der Kranz wie jedes Jahr am Lager stand, nicht am Markt, so also auch sie selbst. Die Ärmste fühlte sich völlig „verkackeiert“, wie sie sogleich noch anmerkte, und beharrte: „Ich sehe nur einen Adventskranz, aber keinen Baum“

Lady Sharina konnte das nicht mehr mit ansehen und löste auf:
„Glöckchen, du bist am Lager und der Baum ist am Markt“

Davina Feenglöckchen klatschte sich vor die Stirn und bekam vor Verlegenheit ganz rote Flügelspitzen.
Lady Sharina lächelte und Glöckchen hatte sogleich auch die Erklärung für ihren Lapsus parat:
„Uuuups, das war wohl ein Met zuviel.“
Andarin grinste.
„Wollte schon fragen was da im Kakao war“, murmelte Lady Sharina.

Nun ja auch ein Glöckchen darf mal verwirrt sein, oder?

(Lady Sharina)

 

19
Jan

Klamdor plant einen Pferdemarkt

   Von: Alexa Viator in Klatsch und Tratsch

“Ich nehme beim nächsten Wettreiten teil”, sagte Klamdor und verwirrte mit dieser Bemerkung so manchen Zuhörer. Da fragte man sich doch, welches Wettreiten er meinte.
“Wettreiten? Das Trenter Rodeo?”, fragte Relsenrazor und war ebenfalls verwirrt, so wie jeder andere hier.
“Ich Rodeoiere voll ab”, grinste Klamdor.
“Ein Pferdemarkt mit Rodeo und Dressur für die Damen”, sagte Klamdor und so langsam verstand man, was er uns erzählen wollte.
“Du willst die Damen dressieren?”, fragte Louhi.
“Glaubst du, die Damen lassen sich dressieren?”, fragte Relsenrazor.
“Warum nicht”, zuckte Klamdor mit den Schultern.
“Ich weiß nicht, ob sie sich das gefallen lassen”, überlegte Louhi.
“Hauptsache Pferde sind dabei”, sagte Klamdor.
“Du willst ja bloß Salami und Leberkäse!”, sagte Louhi.
“Und Lasagne”, fügte Relsenrazor lachend hinzu.
“Ich veranstalte den ersten Trenter Pferdemarkt”, sagte Klamdor und begann mit seinen Planungen.
“Aus den alten Kleppern mache ich Gaulsworschd”, sagte Klamdor.
“Mit Nüssen drinnen?”, fragte Loulu.
“Ohne Nüsse”, antwortete Klamdor ihr.
“Schmecken die mit Gelatine nicht besser?”, fragte Louhi.
“Gelatine in der Wurst? Bäh”, sagt Relsenrazor und machte ein angewidertes Gesicht.
“Ich brauche Erens Kopftrennmaschine”, plante Klamdor.
“Ne Guillotine!”, rief Relsenrazor dazwischen.
“Ob der Bote einen Bericht im Vorfeld bringt?”, fragte Klamdor.
Oh, und wir brauchen noch einen Schirmherren”, fügte er hinzu.
“Geht auch eine Schirmdame?”, fragte Relsenrazor.
“Alexa!”, hörte ich auf einmal meinen Namen, “und sie stiftet den Hauptpreis.”
“Weiß sie schon von ihrem Glück?”, fragte Relsenrazor und ich fragee mich so langsam, was Klamdor mit mir vorhatte.
“Nein, aber sie wird sich freuen. Bekommt ja auch wieder eine Story”, sagte Klamdor und ich ahnte jetzt bereits, dass sich die Freude in Grenzen halten würde.
“Äh, ja?”, meldete ich mich vorsichtig und bekam es so langsam mit der Angst zu tun.
“Da ist ja unsere Schirmdame?”, freute sich Klamdor und schon wieder nannte er mich „seine Schirmdame“.
“Schirmdame?”, fragte ich ihn.
“Ja, ich freue mich so für dich”, freute sich Klamdor immer mehr.
“Ja, du sollst dafür sorgen, dass Klamdor nicht nass wird – mit einem Regenschirm!”, faselte Louhi. Ich ignorierte den Drachen.
“Also, verstehe ich es richtig? Ich soll Klamdors Schirmdame werden? Und was soll das für mich bringen?”, fragte ich direkt nach.
“Dass Drachen immer alles verdrehen müssen”, grinste Klamdor.
“Du hast frisch gewaschenes Haar und Klamdor bleibt trocken”, sagte Louhi. Ich verdrehte die Augen.
“Eine Story”, sagte Klamdor.
“Ich darf also nass werden, damit Klamdor trocken bleibt?”, fragte ich und ging jetzt doch auf Louhis Aussage ein.
“Genau”, sagte Louhi.
“Und was soll das mit dem Hauptpreis sein?”, fragte ich weiter.
“Das weiß ich auch nicht”, zuckte Louhi mit den Schultern.
“Also, Alexa, Folgendes:”, begann Klamdor und ich hörte ihm genau zu.
“Ich veranstalte den ersten Trenter Pferdemarkt. Mit Rodeo und Dressurreiten für die Damen. Und du bist die Schirmherrin und stiftest den Hauptpreis”, sagte er und ich grübelte, wie der Halbzwerg immer auf solche Ideen kam.
“Ganz einfach”, grinste Klamdor.
“Und ich soll also den Hauptpreis stiften?”, fragte ich weiter nach.
“Nicht soll, du darfst”, sagte Klamdor, “ich bin schon mitten in den Planungen.”
“Du kannst aber auch noch stiften gehen”, schlug Louhi mir vor und ich fand diese Idee gerade sehr verlockend.
“Aber ich kann im Moment keinen Hauptpreis stiften. Habe gerade Mal zwei Drittel meiner Schulden abgearbeitet und muss noch Kakao anpflanzen, sowie 100 Hühner züchten und 250 Hühner schlachten und braten. Ich habe doch gar keine Zeit”, sagte ich hektisch und wusste nicht mehr, wann ich was machen sollte.
“Louhi, dass ist eine gute Idee. Glaube, da gehe ich wirklich stiften”, sagte ich dann lachend zum Drachen, aber so langsam reifte eine Idee für den Hauptpreis in mir heran.
“Aber”, überlegte ich und sortierte meine Gedanken um den Hauptpreis.
“Nix da”, sagte Klamdor streng.
“Wenn ich schon deine Schirmdame werde und den Hauptpreis stiften soll, werde ich einfach paar Hühner mehr züchten. Dann wird der Hauptpreis ein paar Hähnchen werden”, sagte ich und plante die Menge.
“Super”, freute sich Klamdor.
“In welchem Wert soll denn der Hauptpreis sein?”, frage ich den Halbzwerg.
“Und was bekomme ich von dir, Klamdor, für den Job?”, fragte ich direkt nach.
“Eine Story”, antwortete er mir.
“Und was noch dazu”?, fragte ich weiter.
“Wie was noch?”, fragte er.
“Ich will bezahlt werden und eine Story ist zu wenig. Ich bin nicht billig”, sagte ich lachend.
“Denk an die Paplisorigungieren”, sagte Klamdor.
“Und sei froh, dass Sharlyn nicht da ist. Der würde das Dreifache verlangen, dafür, dass ich deine Schirmdame werde”, lachte ich.
“Zusätzlich, wohlgemerkt”, merkte Louhi an.
“Jep zusätzlich”, sagte ich.
“Und Louhi verlangt bestimmt auch noch etwas, da ich ja seine kleine Schwester bin”, erwähnte ich.
“Profitgeier”, fluchte Klamdor.
“Ach, ich bin nicht ganz so teuer”, sagte Louhi, “ich verlange bloß das Siegerpferd mit Sattel und Zaumzeug.”
“SEi froh, wenn du ne alte Semmel kriegst”, sagte Klamdor.
“Und da wirst du satt davon?”, fragte Relsenrazor den Drachen, “und aus dem Sattel gibt es ne neue Drachenmütze?”
“Von einer alten Semmel? Nein, aber wenn sie die Verpflegung für das Siegerpferdchen ist, dann sieht die Sache anders aus”, sagte Louhi.
“Gefüllter Pferdebraten”, nannte Relsenrazor das Drachengericht.
“Ich muss die Einladungskarten schreiben. Es kommen nur geladene Gäste”, sagte Klamdor und begann eine Namensliste zu schreiben. Sogleich meldeten sich mehrere Simkeaner, die auch auf Klamdors Namensliste erscheinen wollten.
„Danke für die Einladung. Ich brauch‘ gerade ein neues Pferdchen, meines läuft bald weg”, sagte Relsenrazor.
“Das wird für Klamdor teuer, wenn jeder ein Pferdchen bekommt”, sagte ich lachend.
“Ich möchte ja eines kaufen oder ertauschen um teilzunehmen”, sagte Relsenrazor.
“Außerdem stiftest du doch die Preise. Klamdor verteilt nur”, ergänzte er.
“Ich stifte nur einen Preis. Den Hauptpreis. Für die restlichen Preise muss Klamdor andere Sponsoren finden”, sagte ich.
“Ach so. Na dann wird es noch etwas dauern bis zum Dressurpferd-Rodeo-Markt”, sagte Relsenrazor.
“Sponsoren”, murmelte Klamdor, “keine schlechte Idee. Das lässt sich machen.”
(Alexa Viator)
19
Jan

Der Pferdemarkt

   Von: Alexa Viator in Anzeigen

19
Jan

Eine Eisige Macht, Teil 3

   Von: Amalthea in Feiern und Events

Im Eisschloss

Frohgemut machte ich mich für das verschneite Winterland fertig: Schön warm anziehen, Schlittschuhe und Schlitten dabei. Ich hatte schon vorher das Winterland aufgesucht, schließlich sind die Leckereien von den Buden immer einen Besuch wert, und das neue Karussell verführt auch stets zu einer Fahrt. Ganz davon abgesehen ist es jedes Mal ein schönes Erlebnis mit Schlittschuhen über den zugefrorenen See zu gleiten, um gleich darauf wild den Berg hinab zu rodeln. Ich wusste also schon, wo sich der Eingang zum Eisschloss befand, und machte mich auf den Weg ins Innere.

Als erste fand ich die eisige Isabell, und mir blieb fast das Herz stehen. Völlig von Kristalleis überzogen sah sie nicht besser aus als Blueface vor ein paar Tagen. Ich fand heraus das ich sie mit dem Glöckchen berühren musste, um die Kristallschicht ein klein wenig zu lockern. Ebenso vereist waren die anderen beiden. Für Almöhi benutzte ich den Notenschlüssel, und Reto mit der Stimmgabel zu berühren erbrachte die gleichen winzigen Erfolge. Doch nun waren meine magischen Gegenstände nicht mehr aufgeladen. „Soll ich nun wieder ins Umland, um sie von neuem magisch aufzuladen?“, seufzte ich auf. Diese Vorstellung behagte mir gar nicht. Bei genauerer Betrachtung der Gegenstände stellte ich jedoch erleichtert fest, dass sie sich von selbst wieder aufluden. Langsam zwar, aber Zeit hatte ich genug.

Ich verbrachte die ungewisse Wartezeit mit Eislaufen und Rodeln, sowie einigen Karussellfahrten. Alles in Allem eine schöne Erholung und entspannende Ablenkung von dem eisigen Geschehen. Zwei Tage blieb ich im Eisschloss und berührte nach jeder Aufladung auch gleich alle drei Vereisten. Schließlich machte ich mich auf den Heimweg, ein heißes Bad im Zuber lockte mich in mein Sid. Und danach? Sollte ich die ganze Zeit im Einschloss verbringen, wie bisher, oder war es nicht vielleicht ausreichend, morgens und abends die Vereisten zu berühren?

Immer mehr Simkeaner pilgerten mit den magischen Gegenständen zu ihnen. Die Meldungen über Berührungen fluteten fast ununterbrochen das ganze Land. So entschloss ich mich, meine mir aufgetragenen Arbeiten im Haus des Handwerks fortzuführen. Wollte ich damit doch bis zur anstehenden Wintersonnenwende fertig werden.

In den nächsten Tagen erfüllte ich meine Bürgerpflicht zweimal täglich, was mir ausreichend erschien. Viele Simkeaner lagerten all die Tage und Nächte im Eisschloss, sie nahmen ihre Mahlzeiten dort ein und einige übernachteten sogar gleich vor Ort. Unermüdlich halfen sie mit unendlich vielen Berührungen, wofür sie großes Lob verdienen. Verschiedene versierte Köche und Köchinnen brachten heißen Kakao oder lecker duftende Speisen zu den Lagernden. Über etliche Tage blieb die Situation dramatisch und ging so fort. Eine Besserung des Zustandes von Isabell, Reto und Almöhi war äußerlich nicht zu erkennen. Wie viele magische Berührungen waren (noch) nötig, ihnen zu helfen?

Immer öfter waren Gespräche darüber zu hören, ob es nicht noch andere Möglichkeiten gäbe, den Vereisten zu helfen. Mit Feuer auftauen, mit der Hacke die Kristallschicht abhauen, sogar verschiedene Bomben und Vieles mehr wurde da erörtert, um dann doch wieder verworfen zu werden. Letztendlich blieb es bei den Berührungen mit den drei magischen Gegenständen. Nur sie konnten helfen und lösten das Kristalleis jedes Mal ein wenig.

Und dann – plötzlich und unerwartet: „Reto sieht so anders aus!“, schallte Alexas Stimme durchs Land. Einen Moment lang vernahm man nur verwundertes Schweigen. Reto war vom Kristalleis befreit! Kurze Zeit später brach ein Sturm der Berührungen aus. Wenn Reto frei war, sollte es doch flott zu schaffen sein, auch die beiden anderen zu befreien. Und ein jeder wollte dabei sein. Das böse Kristalleis löste sich nach wenigen Stunden zuerst von Almöhi und zuletzt von Isabell. Nach elf Tagen und zehn Nächten (Simkeazeit) Kampf durch unzählige Berührungen war es geschafft. Das eisige Nichts war gebrochen! Erleichterter Jubel klang durch ganz Simkea, Keiner im ganzen Land, der nicht erfreut die erlösende Nachricht hörte. Ich selber war nicht in Trent zu der Zeit, doch fiel mir ein dicker Felsbrocken vom Herzen.

Gleich nahm ich meinen süffigen Honigwein zur Hand, hob das Methorn und prostete auf die unermüdlichen Helfer. Mit ihrer sturen Beharrlichkeit hatten sie es schließlich geschafft. Reto, Almöhi und Isabell bedankten sich mit den Worten: „Ich bin befreit! Ich bin noch nicht ganz bei mir, nehmt das als Zeichen meiner Dankbarkeit, vielleicht bringt es euch etwas.“ Ein jeder der geholfen hatte bekam von ihnen ein Blatt der Weihnachtsbeere. Sofort wurde ein Freudenfest organisiert, mit Wildschwein am Spieß und Dämmerwalder Kirschtorte feierten die Simkeaner am Waldtempel lange, ausgelassen und vergnügt. Isabell, Almöhi und Reto verblieben noch eine längere Zeit im Einschloss, um sich zu erholen. Doch schließlich fanden sie sich alle drei in alter Frische wieder in ihrer gewohnten Umgebung ein. Abigail verschwand ton-, und spurlos wie sie gekommen war. So endete die schreckliche Zeit des eisigen Nichts in Simkea.

(Ravalya Kergarth)